Weitere Abschlüsse Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln
Das Kölner Metropolitankapitel, auch als Domkapitel bezeichnet, besteht aus dem Dompropst, dem Domdechanten sowie zehn residierenden und vier nichtresidierenden Domkapitularen.
Das Metropolitankapitel hat nach seinen Statuten vier Aufgaben: Die residierenden Domkapitulare sorgen für die würdige Gestaltung der Domgottesdienste. Darüber hinaus verwalten sie das Vermögen der Hohen Domkirche und sorgen für den Erhalt des Domes. Als sogenanntes „Konsultorengremium“ beraten die Domkapitulare den Erzbischof. Zudem wählt das Metropolitankapitel den Erzbischof von Köln. Dazu treten die nichtresidierenden Kapitulare – die Priester aus dem Erzbistum sein müssen – zu dem zwölfköpfigen Kapitel hinzu. Das Metropolitankapitel verfügt über einen eigenen Haushalt und ein eigenes Vermögen.
Im Oktober 2011 gründete das Metropolitankapitel die Kulturstiftung Kölner Dom. Die Stiftung veröffentlicht auf ihrer Internetseite ihre Einnahmen und Ausgaben sowie das Stiftungsvermögen. Ein Kuratorium sowie die Stiftungsaufsicht wachen über dessen Verwaltung und über die Zuwendungen.
Ebenso wie der Haushalt der Hohen Domkirche wird der Jahresabschluss des Metropolitankapitels vom Erzbischöflichen Generalvikariat und von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft.
Einnahmen und Ausgaben
Der Gesamtetat des Metropolitankapitels ist seit Jahren grundsätzlich stabil.
Die wichtigste Einnahmeposition des Metropolitankapitels sind Zuweisungen des Erzbistums Köln in Höhe von rund 1,4 Mio. Euro. Sie dienen der Besoldung der Domkapitulare und decken weitere Personalkosten, Instandhaltungskosten für Dienstwohnungen sowie weitere Sachkosten. Die Einnahmen aus Kapitalanlagen sanken aufgrund der niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt gegenüber dem Vorjahr auf rund 125.000 Euro. Demgegenüber stiegen die Einnahmen aus der Vermietung und Verpachtung des Immobilienbestandes um knapp 9 Prozent an. Sonstige Einnahmen resultieren im Wesentlichen aus Nebenkostenerstattungen.
Im Jahr 2014 sind dem Metropolitankapitel 135.000 Euro (Vorjahr: 213.000 Euro) an Spenden und aus Nachlässen zugeflossen. Die Verwendung dieser Einnahmen ist an die Zuwendungszwecke gebunden und wird entsprechend in den Ausgaben ausgewiesen.
Die größte Ausgabenposition nehmen die Personalkosten ein, die regelmäßigen Schwankungen unterliegen und fast vollständig durch Zuweisungen des Erzbistums gedeckt werden. Sie fielen im Jahr 2014 aufgrund nachgeholter Besoldungsanpassungen um rund 5 Prozent höher aus als im Vorjahr. Ebenfalls angestiegen sind die Instandhaltungsaufwendungen für die Immobilien. Aufgrund einer erhöhten Zahl von Sanierungsmaßnahmen wurden hierfür etwa 110.000 Euro zusätzlich ausgegeben.
Der Anstieg der laufenden Sachkosten resultiert insbesondere aus erhöhten Umlagen von Verwaltungsaufwendungen und Steuernachzahlungen. Schwankungen bei der Verwendung zweckgebundener Rücklagen entstehen aufgrund unterschiedlicher Finanzbedarfe für den Etat der Dombaukasse.
Insgesamt sank der Überschuss wegen der leicht gestiegenen Gesamtausgaben und leicht gesunkenen Einnahmen um rund 5 Prozent. Der Überschuss wurde den Rücklagen zugeführt.
Kapitalkasse Einnahmen und Ausgaben
2014 in TEUR | 2013 in TEUR | |
---|---|---|
Einnahmen | ||
Zuweisungen des Erzbistums | 1.409,0 | 1.352,9 |
Erträge aus Kapitalanlagen / Beteiligungen | 124,7 | 153,7 |
Erträge aus Vermietung und Verpachtung | 159,6 | 146,7 |
Spenden / Nachlässe | 135,0 | 213,6 |
Sonstige Einnahmen / Kostenerstattungen | 162,9 | 130,7 |
1.991,2 | 1.997,6 | |
Ausgaben | ||
Personalkosten Geistliche | 1.076,3 | 1.023,3 |
Personalkosten Angestellte | 88,2 | 84,3 |
Instandhaltung von Immobilien | 208,4 | 97,7 |
Sonstige Aufwendungen der Grundstücksverwaltung | 121,0 | 119,4 |
Laufende Sachkosten | 204,5 | 148,9 |
Zweckentsprechende Mittelverwendung | 13,5 | 219,5 |
Stiftungs- und Nachlassverpflichtungen | 24,5 | 31,7 |
Unterstützungsleistungen | 2,4 | 6,6 |
Einstellungen in die Rücklagen | 252,4 | 266,2 |
1.991,2 | 1.997,6 |
Vermögen und Zuordnung zu den Rücklagen
Das Finanzvermögen besteht im Wesentlichen aus Wertpapieranlagen und Bankguthaben. Hinzu kommen Beteiligungen an der DOMKLOSTER 4 GmbH und an einer Erbengemeinschaft. Das Vermögen stieg im Jahr 2014 durch Zuführung des Überschusses auf 5,6 Mio. Euro an.
Die DOMKLOSTER 4 GmbH betreibt am Kölner Dom drei Geschäfte für Devotionalien und Souvenirs. Die Gesellschaft veröffentlicht entsprechend den handelsrechtlichen Bestimmungen für sogenannte „kleine GmbHs“ jährlich eine von Wirtschaftsprüfern testierte Bilanz im Bundesanzeiger.
Die Immobilien – 9 Dienstwohn- und Wohngebäude, eine Kapelle, 37 Erbbaugrundstücke (11.000 Quadratmeter) und 7 Landpachtgrundstücke (7,5 Hektar) sowie zwei Eigentumswohnungen aus einem Nachlass – sind mit Erinnerungswerten in den sonstigen Vermögensgegenständen enthalten.
Das Finanzvermögen entfällt zu über 82 Prozent auf zweckgebundene Rücklagen, unter anderem für die Domerhaltung und die Instandhaltung von Gebäuden sowie Beerdigungskosten und Nachlassverpflichtungen.
Vermögensübersicht
2014 in TEUR | 2013 in TEUR | |
---|---|---|
Barvermögen, Sichteinlagen und Festgelder | 186,7 | 410,2 |
Wertpapieranlagen / Namensschuldverschreibungen | 4.817,3 | 4.506,5 |
Darlehensforderungen | 85,0 | 117,0 |
Beteiligungen | 449,5 | 449,5 |
Sonstige Vermögensgegenstände und Forderungen | 173,7 | 35,6 |
abzüglich sonstige Verbindlichkeiten / Rückstellungen | -72,8 | -131,8 |
Finanzvermögen (= Rücklagenbestand) | 5.639,4 | 5.387,0 |
Rücklagenbestand | 5.639,4 | 5.387,0 |
davon | ||
Rücklagen ohne Zweckbindung | 991,5 | 863,9 |
Zweckgebundene Rücklagen | 4.647,9 | 4.523,1 |